Die gesetzliche Krankenversicherung ist ein wichtiger Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems, denn sie garantiert vielen Bürgern einen bezahlbaren Schutz im Krankheitsfall. Doch die Vielzahl an unterschiedlichen Krankenkassen und Tarifen kann die Entscheidung für die passende Versicherung erschweren. Ein Produkttest, Review, Vergleich und eine Bestenliste können dabei helfen, einen Überblick zu bekommen und eine fundierte Entscheidung zu treffen. In diesem Zusammenhang werden in diesem Text auch wichtige Testkriterien vorgestellt, um die Qualität und Leistungen der verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen zu bewerten. Zudem wird auch auf die Finanzierung und Kritik an der gesetzlichen Krankenversicherung eingegangen.
Gesetzliche Krankenversicherung kaufen
- Marburger, Horst (Autor)
- Gesetzgeber, Deutscher (Autor)
Definition und Aufgaben der gesetzlichen Krankenversicherung
Die gesetzliche Krankenversicherung ist eine staatlich organisierte Absicherung gegen Krankheitskosten für alle Arbeitnehmer, die unter der Versicherungspflichtgrenze liegen. Sie hat die Aufgabe, eine bedarfsgerechte und medizinisch notwendige Krankenversorgung zu gewährleisten. Die gesetzliche Krankenversicherung finanziert sich über Beiträge und Steuermittel und bietet ihren Mitgliedern verschiedene Leistungen wie Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, Medikamente und Rehabilitation an. Jeder Arbeitnehmer ist verpflichtet, sich in der gesetzlichen Krankenversicherung zu versichern, wenn er unter der Versicherungspflichtgrenze liegt.
Pflichtversicherung und Versicherungspflichtgrenze
Pflichtversicherung und Versicherungspflichtgrenze
In Deutschland besteht eine Pflichtversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung für alle Arbeitnehmer mit einem Einkommen unterhalb der Versicherungspflichtgrenze. Diese Grenze legt fest, ab welchem Einkommen ein Arbeitnehmer sich von der gesetzlichen Krankenversicherung abmelden und sich stattdessen privat versichern kann.
Die Versicherungspflichtgrenze wird jedes Jahr angepasst und lag im Jahr 2020 bei einem jährlichen Bruttoeinkommen von 62.550 Euro oder einem monatlichen Bruttoeinkommen von 5.212,50 Euro. Verdient ein Arbeitnehmer mehr als diese Grenze, kann er sich von der gesetzlichen Krankenversicherung abmelden und sich privat versichern. Allerdings ist dies in der Regel nur dann sinnvoll, wenn der Versicherte gesund und jung ist, da die Beiträge für private Krankenversicherungen im Alter deutlich ansteigen können.
Beitragsbemessung und Beitragssatz
Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung werden aus dem Einkommen berechnet und hängen von der Höhe des Bruttolohns oder -gehalts ab. Dabei müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber je zur Hälfte die Beiträge tragen. Die Beitragsbemessungsgrenze legt dabei den Höchstbetrag fest, bis zu dem Beiträge erhoben werden.
Der Beitragssatz, also der Prozentsatz des Einkommens, der als Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt wird, wird jedes Jahr von der Bundesregierung festgelegt und beträgt derzeit 14,6 Prozent. Zusätzlich können Zusatzbeiträge von den Krankenkassen erhoben werden, wenn diese nicht ausreichend finanziert sind.
Gesetzliche Krankenversicherung – weitere Kaufempfehlungen
Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bietet ihren Versicherten eine Reihe von Leistungen, die je nach individuellem Bedarf in Anspruch genommen werden können. Dazu gehören unter anderem:
- Ärztliche Behandlung und Beratung
- Medizinische Versorgung im Krankenhaus
- Zahnärztliche Behandlung und Prophylaxe
- Arzneimittelversorgung
- Heilmittel, wie Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie
- Hilfsmittel, wie Hörgeräte, Rollstühle oder Prothesen
- Vorsorgeuntersuchungen, wie Krebsfrüherkennung oder Impfungen
- Rehabilitation und Kurmaßnahmen
Zudem können auch besondere Leistungen wie beispielsweise Haushaltshilfe oder palliative Versorgung in Anspruch genommen werden. Einige Leistungen wie beispielsweise kosmetische Operationen oder alternative Heilmethoden werden jedoch nicht von der GKV übernommen oder nur in begrenztem Maße.
Wahlmöglichkeiten innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (z.B. Krankenkassenwahl)
Innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es Wahlmöglichkeiten für Versicherte, z.B. die Wahl der Krankenkasse. Es besteht die Möglichkeit, zwischen verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen zu wählen. Die Leistungen sind dabei gesetzlich vorgeschrieben und unterscheiden sich in der Regel nicht stark. Doch können z.B. regionale Angebote, Zusatzleistungen und Serviceangebote der Krankenkassen variieren. Eine Ummeldung bei einem Krankenkassenwechsel ist relativ einfach und kann in der Regel einmal jährlich erfolgen.
Gesetzliche Krankenversicherung Vergleich – Top Tipps
Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung
Die gesetzliche Krankenversicherung finanziert sich aus den Beiträgen der Versicherten und Arbeitgeber sowie aus staatlichen Zuschüssen. Die Beiträge werden entsprechend des Einkommens der Versicherten berechnet und sind abhängig vom Beitragssatz, der von den Krankenkassen festgelegt wird. Der Staat übernimmt Zuschüsse für bestimmte Gruppen wie zum Beispiel Arbeitslose, Rentner oder Geringverdiener. Darüber hinaus gibt es auch weitere Finanzierungsquellen wie beispielsweise die Tabaksteuer oder die Krankenhausfinanzierung durch die Bundesländer. Insgesamt gibt es jedoch immer wieder Diskussionen über die ausreichende und gerechte Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung.
Kritik und Reformbedarf in der gesetzlichen Krankenversicherung
- Die gesetzliche Krankenversicherung steht immer wieder in der Kritik, da die Beiträge und damit auch die Kosten für die Versicherungsnehmer kontinuierlich steigen.
- Ein weiterer Kritikpunkt ist die begrenzte Wahlmöglichkeit innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Versicherungsnehmer sind an eine Krankenkasse gebunden und können nicht frei wählen, bei welcher Kasse sie versichert sein möchten.
- Außerdem wird oftmals bemängelt, dass die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung nicht ausreichend sind und eine Zwei-Klassen-Medizin herrscht, da sich manche Versicherungsnehmer aufgrund ihres Einkommens Zusatzversicherungen leisten können.
- Ein Reformbedarf besteht daher vor allem darin, die Beitrags- und Systemkosten zu senken, die Wahlmöglichkeiten der Versicherungsnehmer zu erweitern und die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen zu verbessern.
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